Heilsame Berührung

Können Berührungen heilen? Ja, davon bin ich überzeugt.

Können Berührungen heilen? Ja, davon bin ich überzeugt. Zu den ersten Sinnen, die sich in der Schwangerschaft entwickeln, gehört der Tastsinn. Dieser entsteht bereits ab der 7. Schwangerschaftswoche und beginnt mit der Reizwahrnehmung an den Lippen. Bis zur 14. Schwangerschaftswoche hat sich dieser Sinn bereits völlig ausgeprägt. Forscher haben festgestellt, dass sich  der Fötus im Mutterbauch selber streichelt, vor allem sein Gesicht. Das macht er, u.a. um sich zu beruhigen. Je mehr die werdende Mutter im Stress ist, desto häufiger streichelt der Embryo sein Gesicht.

Auch nach der Geburt ist die Berührung für uns Menschen Überlebensnotwendig. Durch streicheln und berühren schüttet unser Gehirn Oxytocin aus – unser Kuschel- und Bindungshormon. Dieses Hormon stärkt die Bindung zu den liebsten Menschen, schenkt uns Vertrauen und Sicherheit. Gleichzeitig reduziert Oxytocin unseren Stresslevel und entspannt uns. Insbesondere das vegetative Nervensystem wird beruhigt und damit auch die Verdauung, die Muskulatur; unterstützt die Zellregeneration und Wachstum. Durch sanfte Berührungen kann das Immunsystem stimuliert und somit Entzündungsprozesse reduziert werden. Berührungen können sogar Schmerzen lindern – indem die körpereigene Opiatausschüttung aktiviert wird. Und natürlich führen Streicheleinheiten und Berührungen zum vermehrten Ausschütten von Serotonin – unser Glückshormon. Streicheleinheiten lassen uns schneller einschlafen und erholter aufwachen.

 

Gerade in unseren derzeitigen Krisen sollten wir uns deshalb wieder mehr unseren Mitmenschen zuwenden. Ein kurzes Handauflegen auf die Schulter zum Trost oder Anerkennung kann Brücken bauen. Lassen wir wieder mehr Berührung und Körpernähe zu. Die dadurch entstehende Entspannung kann der ganzen Gesellschaft helfen wieder aufeinander zuzugehen, Vertrauen zu schaffen und vielleicht auch zu Heilen.

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