Colon-Hydro-Therapie (Darmspülung)

Was ist die Colon-Hydro-Therapie

Die Colon-Hydro-Therapie diente bereits 1912 zur Waschung des Dickdarms (Colon). Entwickelt hat dieses der Wiener Arzt Dr. Brosch und nannte es das subaquale Darmbad. Hierbei wurde dem in einer Wanne sitzenden Patienten über einen Schlauch im Enddarm Wasser eingeführt und über einen anderen wieder samt Darminhalt abgeleitet.
Seit 1985 wird diese Methode auch in Deutschland praktiziert, mit weitaus moderneren Geräten. Heute liegt der Patient während der Therapie ganz entspannt auf einer Liege. Weder der Patient, noch der Therapeut ist belastenden Gerüchen oder Geräuschen ausgesetzt.

Vorurteile

Bei uns zivilisierten Menschen ist der Stuhlgang und alles, was mit menschlichen Ausscheidungen zu tun hat, ein Tabuthema. Wir machen uns kaum darüber Gedanken, wie das Essen im Darm verarbeitet wird, wie dieser funktioniert und was es eigentlich heißt „Verdauung zu haben“. Viele Patienten und einige Therapeuten haben gegenüber der Hydro-Colon-Therapie daher Vorbehalte, die oft noch durch das Umfeld der Patienten verschärft werden. Diese Vorbehalte sind nach meiner langjährigen Erfahrung jedoch völlig unbegründet. Sie bekommen vor der Therapie immer eine ausführliche Erklärung über den Ablauf der Therapie, deren Wirkung und evtl. Nebenwirkungen. Sie bekommen genügend Zeit, sich eine eigene Meinung zu bilden, um sich für oder gegen die CHT entscheiden zu können.
Auch werden mögliche alternative Therapien angeboten. Diese werden ebenso ausführlich erklärt und mit der CHT verglichen - in Wirkung und Kosten. Somit können Sie sich entscheiden, welche Therapie Sie möchten.
Wozu wird die Colon-Hydrotherapie eingesetzt?
Viele Menschen leiden an gestörter Symbiose, der sogenannten Dysbiose-Störung der natürlichen Lebensgemeinschaft von Bakterien und Mensch. Dies ist primär eine naturheilkundliche Beobachtung, die von der evidenzbasierten Medizin kaum wahrgenommen wird.
Es gibt verschiedene Situationen, wodurch die natürliche Darmflora verdrängt wird, bzw. die Darmschranke überwunden wird. Dies kann u.a. durch verschiedene Krankheiten wie Diabetes mellitus, HIV, Pankreasinsuffizienz (Schwäche der Bauchspeicheldrüse), Krebserkrankungen, chron. Alkoholismus, Stress, sowie therapeutisch wie Immunsupression bei Organtransplantierten, Bestrahlung und Chemotherapeutika, Antibiotika und andere Schadstoffe geschehen.
Auch durch einseitige, mitunter industriell veränderte Lebensmittel, fehlerhafte Ernährung und Lebensweise, Umweltbelastungen und anderen Giften wird gerade aus naturheilkundlicher Sicht das Gleichgewicht zwischen dem Menschen und der Darmbakterien zerstört. Die Folge ist nach unseren Beobachtungen zunehmende Erlahmung der Abwehrkräfte im Organismus.

Folgende Symptome werden häufig beklagt:

  • Völlegefühl
  • Blähungen
  • Abneigung gegen Nahrungsmittel
  • Appetitlosigkeit
  • Heißhunger
  • Gurgeln und Kollern im Bauch
  • Auftreten von Schmerzen und Krämpfen
  • Obstipation (Verstopfung) und Diarrhoe (Durchfall)
  • Hämorrhoiden
  • Gewichtszu- und Abnahme etc.

Wann kann die Colon-Hydrotherapie zum Einsatz kommen?

  • Reizdarmsyndrom
  • Infektanfälligkeit bei Immunschwäche/ Stärkung des Immunsystems
  • Hauterkrankungen wie Akne, Psoriasis, Neurodermitis
  • Pilzerkrankungen
  • Chronische Kopfschmerzen, Migräne,
  • Magen-Darm-Funktionsstörungen v.a. bei Verstopfung
  • Belastung durch Umweltgifte
  • Depressive Verstimmungen
  • Darmreinigung und –Sanierung
  • Vitalitätsverlust, Müdigkeit,
  • Konzentrationsmangel, Aggressivität und Angstzustände
  • Infektionen und Entzündungen (akut und chronisch); v.a. der Blase, Scheidenpilzinfektionen
  • Rheuma
  • hoher Blutdruck
  • Allergien

Das sind zum Teil Einsatzbereiche, die von der evidenzbasierten Medizin nicht anerkannt werden. Fragen Sie uns gerne.

Die Colon-Hydro-Therapie eignet sich insbesondere zur Begleitung aller Fastenprogramme. Durch die intensive Reinigung des gesamten Dickdarms, ist die gesamte „Entgiftung“ effektiver als bei einem Mikroklistier oder einen Einlauf mit einem Irrigator. Hier kommen nur ca. 1-2 Liter Wasser zum Einsatz, bei der Colon-Hydro bis zu 15 Liter.
Mit einer Sitzung erreicht man nicht den gesamten Dickdarm. Daher sind 6-8 Sitzungen empfehlenswert. Während einer Fastenwoche reichen 3 Sitzungen. Es sollte unbedingt die rechte Darmseite erreicht werden, denn hier beginnt der Dickdarm und hier ist die Stelle der höchsten Keimbelastung. Deshalb befindet sich hier auch der Blinddarm (Appendix). Von hier aus werden spezifische Abwehrkörper in den Darm geschleust.
Die Hydro-Colon-Therapie reinigt und aktiviert nicht nur den Darm und den übrigen Organismus, sondern, wie wir glauben, auch die Seele. Sehr häufig nutzen die Patienten die Therapiezeit für vertrauliche Gespräche. Dadurch werden sie auch von der anfänglichen Scham und Unsicherheit abgelenkt. Wir bieten zur Entspannung auch Musik an. Die Therapie ist für den Patient und für den Therapeuten absolut geruchlos.


Mögliche Nebenwirkungen

Wird die CHT sachgemäß und von einem erfahrenen Therapeuten ausgeführt, sind keine Komplikationen zu erwarten. In Einzelfällen kann es während der Therapie zu Bauchkrämpfen kommen. Das liegt daran, dass sich die Darmmuskulatur zusammenzieht. Mit einer sanften Massage kann das gut behoben werden.
Auch eine Temperaturerhöhung des Spülwassers kann entkrampfend wirken. Häufig treten derartige Beschwerden auf, wenn sich Darminhalt von den Darmwänden löst.


Umgang mit Medikamenten

Notwendige Medikamente sollten mindestens zwei bis drei Stunden vor der Therapie eingenommen werden bzw. eine Stunde nach der Therapie. Die meisten Arzneimittel werden im Magen oder Dünndarm aufgenommen. Durch die Darmentleerung kann es sein, dass die Medikamente zu schnell ausgeschleust werden. Vor allem für Frauen die die Pille nehmen, ist diese Vorsichtsmaßnahme wichtig.
Bei Patienten mit sehr hartem Stuhl kann das Darmrohr in seltenen Fällen verstopfen. Es muss dann gewechselt werden.
Hohes Gasaufkommen im Darm kann manchmal zu Übelkeit führen. Bei Blähungen kann durch Umlagerung, durch Höhenverstellung der Liege oder beides ein Abgang der Gase erreicht werden.


Kontraindikation

Nicht durchgeführt werden sollte die Colon-Hydro Therapie bei schweren Herzerkrankungen, Aneurysma, akuten Magen- und Darmblutungen, akuter Darmentzündung (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), fortgeschrittener Schwangerschaft, Darmkrebs und direkt nach Darmoperationen, Kinder unter 12 Jahren. Auch bei Patient/innen, die an einer Essstörung erkrankt sind, sollten mit dieser Therapie nicht behandelt werden.


Wie soll die Colon-Hydro-Therapie wirken?

Sie entfernt auf wirksame Weise angesammelten, stagnierten Stuhl und Fäulnisstoffe von den Wänden des Darmes. Dieser natürliche Säuberungsprozess bewirkt, dass die Symptome, die entweder direkt oder indirekt mit dem Nichtfunktionieren des Darmes zusammenhängen, beseitigt werden.


Fazit:

Die Darmreinigung ist ein uraltes Verfahren der Volksmedizin, der Naturheilkunde, ja sogar der Schulmedizin, Purgation genannt in früherer Zeit. Die evidenzbasierte Medizin kennt heute diese Verfahren nicht mehr, aber in der Naturheilkunde haben sie sich weiterentwickelt. Heute mit modernen Geräten unter kontrollierten Bedingungen. Aber wissenschaftliche Studien zum Beweis der Wirkung und Wirksamkeit fehlen, wie so oft bei naturheilkundlichen Verfahren. Wer wird den mühevollen Weg der Beweisführung gehen?

Behandlungsablauf der Colon-Hydro-Therapie?

Vor der Therapie

Nehmen Sie sich für die geplante Behandlung genügend Zeit. Planen Sie mindestens eine Stunde ein.
Unmittelbar vor der Therapie sollten Sie Ihre Blase entleeren. Die Therapie regt die Nierentätigkeit an. Zudem nimmt der Körper etwas von der Spülflüssigkeit auf. Wird die Blase vor Beginn der Sitzung nicht geleert, entsteht während der Behandlung Harndrang. Doch während der Behandlung können Sie nicht auf die Toilette gehen.
Unsere Praxis ist mit einem Dusch-WC ausgestattet. Damit können Sie sich vor und auch nach der Therapie ganz bequem im gesamten genitalen / analen Bereich mit warmen Wasser waschen, ohne duschen zu müssen.
Danach können Sie sich entkleiden und ziehen einen bereitgelegten Kittel an. Nun legen Sie sich auf die Therapieliege. Damit sie nicht frieren bekommen Sie, wenn gewünscht, eine Infrarot-Wärmelampe über sich eingeschalten. So können Sie sich völlig entspannen. Über die Seitenlage wird das Spekulum (Darmrohr) mit Fett oder Öl eingeführt. Die Einführhilfe wird entfernt, und das Darmrohr den Abflussschlauch angeschlossen und fixiert. Dann rollen Sie sich langsam auf den Rücken und entspannen sich.


Behandlung

Die Behandlung beginnt mit Wasser von 38° Celsius. Bei dieser Temperatur kann die Darmmuskulatur am besten entspannen Die Fließgeschwindigkeit und Druck werden so reguliert, dass das Wasser langsam und stetig in Ihrem Darm sickert und nur langsam ein Druckgefühl entsteht. Ist der Druck im Darm stark genug, wird das Abflussventil geöffnet. Jetzt fließt das eingelaufene Wasser mitsamt dem Darminhalt durch das Abflussrohr hindurch. Je entspannter Sie sind, desto besser fließt das Wasser mitsamt dem Darminhalt ab. Das HCT-Gerät ist so angebracht, dass auch Sie den abfließenden Darminhalt beobachten können. Hier kann man erkennen, was sich alles im Darm befindet. Man kann u.a. unverdaute Nahrungsmittel erkennen, harte Kotballen, manchmal kann auch ein klacken hören. Das sind kleine Kotsteinchen, die in der Darmwand festsaßen.
Dieser Vorgang wird 8-10 x wiederholt. Der Darm ist ein Muskel, der auch ermüden kann. Daher ist nach 30 bis 45 Minuten intensiver Darmreinigung die Therapie beendet. Das Darmrohr wird vorsichtig entleert und entnommen. Sie gehen zur Toilette um das im Darm befindliche Restwasser zu entleeren. Mit dem Dusch-WC können Sie sich gründlich reinigen sich dann in Ruhe anziehen. Im Wartezimmer sollten Sie noch ein Glas Wasser zu sich nehmen, bevor Sie die Praxis verlassen. Sind Sie sich nicht sicher, ob der Darm völlig geleert ist, sollten Sie noch etwas spazieren gehen. So können Sie noch einmal bei uns die Toilette besuchen. Fühlen sie sich etwas erschöpft können Sie sich bei uns auf der Liege noch etwas ausruhen.


Quelle: Richter S: 192/9-33,
Mikroökologie des Darmes

Hintergrundwissen zur Colon-Hydro-Therapie