Craniosacraltherapie / CMD

Der Mensch wird aus der Sicht der craniosacralen Behandlungsmethode als ganzheitliches und komplexes Energiesystem betrachtet. Hier geht es nicht um isolierte, vom Therapeuten bestimmte Korrekturen von Beschwerden, sondern um die Auflösung von vom Körper gespeicherten physiologisch oder emotional bedingten Blockaden. So kann der Mensch wieder in sein energetisches Gleichgewicht gelangen. Viele andere Körpertherapien haben den gleichen Ansatz, wie z.B. die traditionelle chinesische Medizin, Akupunktur, Ortho-Bionomy®. Die Behandlung ist sanft, einfühlsam und holt den zu Behandelnden da ab, wo dieser in seinem gesamten Sein steht. Behandelt wird da, wo sich eine Störung im craniosacralen Rhythmus eingestellt hat. Die Berührung erfolgt fast immer ohne Druck. Eher begleiten die Hände die Bewegungsrichtung, in die sich das betroffene Gewebe von alleine hinbewegt. Es ist seine "freie" Richtung. Durch das "Dasein" des Behandlers erfährt das Gewebe Sicherheit und "probiert sich aus". Manchmal kann ein sanfter Druck am Ende der freien Bewegung helfen eine Lösung zu finden oder sich einfach nur zu entspannen. Solch eine sanfte Körpertherapie geht mit der sich immer mehr durchsetzenden Erkenntnis konform, dass bei der Behandlung des menschlichen Körpers eine, über einige Minuten ausgeübte sanfte Kraft mehr bewirken kann, als ein zwanghaftes und auch oft schmerzhaftes Durchbrechen von Blockaden. Ohne die Angst vor Schmerzen bei einer Behandlung fällt es dem Klienten leichter, zu vertrauen, sich zu entspannen und loszulassen.

Wofür kann die craniosacrale Therapie eingesetzt werden?

  • Zur Entspannung und Prophylaxe
  • bei Migräne und anderen Arten von Kopfschmerzen
  • Beschwerden im Kopfbereich, wie Nasennebenhöhlenentzündungen - akut oder chronisch; Tinnitus, Schwindel und andere Gleichgewichts-Störungen, wiederkehrende Mittelohrentzündungen
  • Rückenschmerzen aller Art, Beschwerden im Ileo-Sakralbereich und Becken, Ischiasbeschwerden, Hexenschuss, Skoliose, Kyphose, allgemeine Haltungsschwäche, Schleudertrauma, Atlasblockaden
  • Probleme mit dem Kiefergelenk, vor allem zu Begleitung bei einer Kieferregulation durch Spangenbehandlung
  • Gelenksbeschwerden aller Gelenke
  • Statische Störungen
  • Zur Nachbehandlung bei Verletzungen, Operationen u.a.
  • Hormonelle und nervliche Störungen
  • Behandlung der Neugeborenen bei Dreimonatskoliken, das nicht von der Schulmedizin anerkannte KISS-Syndrom
  • Behandlung bei Geburtstraumen, Saugglockengeburt, Schiefhals
  • Stillprobleme, „Schreikinder“
  • Schlafstörungen
  • Psycho-vegetative Verstimmungen, leichte depressive Verstimmungen
  • Allgemeine organische Funktionsstörungen

Diese manuelle Therapie, die sich aus der Osteopathie rekrutiert, wird, zumal in Deutschland, von der evidenzbasierten Medizin, landläufig Schulmedizin genannt, nicht anerkannt. Ausreichende wissenschaftliche Beweise für die Wirkung und Wirksamkeit sind nicht vorhanden. Wir beziehen uns also auf die Berichte einzelner Therapeuten. 


Ziele der Therapie des Craniosacralen Systems sind u.a.:

  • Normalisierung der nervalen Funktion, die beeinträchtigt sein kann durch eine mangelhafte Blutversorgung
  • Abbau einer Überreizung in Folge von Läsionen im Bereich der Schädelnähte (dies ist der wesentliche Einfluss)
  • Normalisierung der Stressreaktionen durch Normalisierung der Hormonregulation
  • Normalisierung der Zirkulation aller Körpersäfte wie Lymphflüssigkeit; Blut;
  • Verbesserung der gesamten Gefäßsituation
  • Ausgleich der Spannung aller Faszien, Muskeln etc.

Welche Kontraindikationen gibt es?

Craniosacrale Therapie ist nicht geeignet bei:

  • akuten Entzündungen (z. B. Hirnhautentzündung)
  • schweren offenen Kopfverletzungen
  • Schädelbruch
  • Gehirntumoren
  • Hirnödemen
  • Hirnaneurysmen
  • akuten Herzkrankheiten (Herzinfarkt, Schlaganfall)
  • akuten Wirbelsäulenverletzungen,
  • Schizophrenie
  • schweren Geisteskrankheiten
  • Psychosen, schwere Depressionen
  • Borderline-Syndrom (Gefahr der Selbstverletzung)

Cranio Mandibuläre Dysfunktion (CMD)

Unter einer Craniomandibulären Dysfunktion (cranio: Schädel, mandibula: Kiefergelenk) versteht man nicht nur ein Beschwerdebild, welches Symptome im Bereich des Kiefergelenkes und seiner umgebenden Strukturen hervorruft, sondern vielmehr handelt es sich - ganzheitlich gesehen - eher um einen Symptomkomplex, der auch in weit entfernten Strukturen Beschwerden auslösen kann. So können nach Beobachtungen einzelner CMD-Therapeuten Fehlstellungen und Fehlbelastungen innerhalb des Kiefergelenkes und der Schädelplatten mit dem dazugehörigen Muskel- und Faszienzug Schmerzen in tiefer liegenden Regionen, wie Hüftgelenk oder Lendenwirbelsäule auslösen. Andererseits ist es aber auch möglich, dass länger bestehende Beschwerden des Beckens über Reflex-, Muskel- oder Faszienketten eine Dysfunktion im craniomandibulären Bereich bedingen. Alles hängt mit allem zusammen. Somit kann eine körperliche Fehlhaltung ursächlich für Zahn- und Kaubeschwerden sein. Auch ein schiefer Aufbiss mag eine deutliche Auswirkung auf den ganzen Körper haben. Dabei sind nicht nur die strukturellen Funktionen wie die Statik oder Muskelfunktionen betroffen. Belastungen können sich auch auf organischer und psychischer Ebene zeigen.
Die Kiefergelenktherapie gehört nicht zur physiotherapeutischen Standard-Ausbildung, setzt sich aber immer mehr in allen möglichen medizinischen Disziplinen durch. Valide wissenschaftliche Studien sind noch nicht auf dem Stand der finalen Anerkennung. Das ist aber zugleich auch ein Forschungsgebiet der evidenzbasierten Medizin, keineswegs ausschließlich naturheilkundlich geprägt. 


Wodurch kann eine CMD entstehen?

  • Entwicklungsstörungen der Kiefer
  • Haltungsstörungen
  • Emotionaler Stress
  • Frühere Schmerzerfahrungen
  • Makrotrauma durch Unfälle
  • Mikrotrauma durch Störungen der Bisslage
  • Zähneknirschen
  • Schlafstörungen, z. B. beim Obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom
  • Depression
  • Posttraumatische Belastungsstörung
  • Zahnfehlstellung
  • Zahnextraktion
  • Okklusionsstörungen durch prothetische Versorgung (z. B. zu hohe Kronen o. ä.)
  • Kieferorthopädische Behandlungen

Welche Symptome können auf eine CMD hinweisen?

  • Schmerzen im Kiefergelenk (in Ruhe, beim Beißen oder Kauen direkt auf dem Gelenk oder in der Kaumuskulatur)
  • Dys-(=Fehl)funktion des Kiefers (eingeschränkte Beweglichkeit / Mundöffnung oder abnormale Beweglichkeit des Unterkiefers)
  • Geräusche im Kiefergelenk (das bekannte Knacken oder Knirschen beim Kauen oder Mundöffnen)

Welche Symptome können besonders aus naturheilkundlicher Sicht im ganzen Körper auf eine CMD hinweisen?

  • HWS-Beschwerden
  • Lumbalgien
  • Kopfschmerzen / Migräne
  • Tinnitus
  • Trigeminusschmerzen
  • Schwindel
  • Sehstörungen
  • Schluckstörungen
  • Ohrenschmerzen
  • Bauchschmerzen
  • Herzrhythmusstörungen
  • Schmerzen im Bereich von Knie-, Hüfte- oder Sprunggelenken
  • Fibromyalgie
  • Konzentrationsstörungen, Lern-, Leistungsstörungen
  • chronische Müdigkeit

Wie wird die CMD in unserer Praxis behandelt?

  • Physiotherapie
  • Craniosacraltherapie
  • Ortho-Bionomy®
  • Blutegel
  • Ohrakupunktur nach Seeber®
  • Elektrotherapie, Ultraschallbehandlung
  • Moxa

Zudem arbeiten wir eng mit einer ganzheitlich orientierten kieferorthopädischen Praxis zusammen. Somit erhält der Patient eine optimale Unterstützung und ganzheitliche Behandlung auch seitens der Schulmedizin.
Bei starker psychischer Beteiligung erhalten Sie auf Wunsch eine Begleitung von meiner Kollegin Frau Claudia Jungmann (HP psych.).

Nach einer CMD-Behandlung sollte ausreichend getrunken, die mitgegebenen Übungen täglich durchgeführt und sich am Behandlungstag körperlich schonen.

Hintergrundwissen der Craniosacral